Angekommen: Familie Wolf
Hallo Janina und Sebastian – wir möchten euch näher kennenlernen und eure Motivation für eure Rückkehr nach Bad Berleburg erfahren.
Könnt ihr euch kurz vorstellen?
Hi, mein Name ist Janina Wolf, ich bin 35 Jahre alt und vergangenes Jahr zusammen mit meinem Mann und meinen zwei Kindern zurück nach Bad Berleburg gezogen. Mit 12 Jahren hat es mich aus meiner Geburtsstadt Gelsenkirchen gemeinsam mit meiner Familie nach Bad Berleburg verschlagen, um genau zu sein nach Girkhausen in das Elternhaus meines Vaters.
Und mein Name ist Sebastian Wolf und ich bin 42 Jahre alt. Geboren bin ich in Siegen, in Bad Berleburg aufgewachsen und habe dort auch meine gesamte Kindheit verbracht. 2002 habe ich Janina auf dem Wemlighäuser Schützenfest kennengelernt.
In welchen Bereichen arbeitet ihr?
Janina: Ich bin Lehrerin am Johannes-Althusius-Gymnasium und unterrichte dort Englisch, Französisch und Kunst.
Sebastian: Und ich arbeite selbstständig als Schreinermeister.
Wann und warum seid ihr aus Bad Berleburg weggezogen?
Janina: Nach meinem Abitur am JAG habe ich zunächst einige Monate in Senegal verbracht, anschließend bin ich zum Studieren nach Köln gezogen. Nachdem ich mein Studium abgeschlossen hatte war ich an mehreren Schulen tätig. Mein Weg ging von Meerbusch nach Leverkusen über Hamburg und Bornheim und hat mich nun an meine „alte“ Schule, das Johannes-Althusius-Gymnasium zurückgeführt.
Sebastian: An Karneval habe ich mich schon als Schreiner verkleidet, daher stand mein Traumberuf bereits fest und ich entschloss mich für eine Ausbildung zum Schreiner in der Firma meines Vaters. Anschließend hat es mich 1999 nach Köln verschlagen. Ich habe dort in einer WG gelebt und meinen Zivildienst im Altenheim geleistet.
Danach habe ich bei einer Fensterbaufirma angefangen und schlussendlich 2006 meinen Meister in Köln gemacht. Von 2007 bis 2019 habe ich bei der Schreinerei Weingarten in Köln gearbeitet bevor ich den Schritt in die Selbstständigkeit gewagt habe.
Was war eure Motivation/waren eure Gründe für eure Rückkehr?
Wir haben immer von einem Haus mit einem großen Garten geträumt. Diesen Traum hätten wir uns in Köln niemals erfüllen können.
Grundsätzlich ist es für uns das Schönste, so naturnah zu leben. Das hat uns mitten in der Großstadt sehr gefehlt. Für mich gibt es momentan nichts Schöneres als die frische Luft in Bad Berleburg, gerade weil wir jahrelang die Stadtluft eingeatmet haben.
Der Alltag mit zwei Kindern, dem Geschäft von Sebastian ist hier insgesamt viel einfacher zu gestalten. Die Großeltern unterstützen uns in vielerlei Hinsicht und zusätzlich profitieren wir hier von den kurzen Wegen zwischen unserem zu Hause, unseren Arbeitsstellen, Kindergarten und Co. Diese Wege haben uns in Köln immer viel Zeit gekostet.
Was ist bei eurer Rückkehr gut gelaufen? Was hat euch positiv überrascht? Was hat sich für euch persönlich verbessert?
Wir hatten beim Umzug und bei der Renovierung sehr viel Hilfe von Freunden und Familie. Das war für den Start eigentlich die schönste Erfahrung. Zudem ist unser Hauptfreundeskreis immer in Berleburg gewesen, das hat das Ganze vereinfacht und verschönert.
Was waren die Herausforderungen?
Natürlich wussten wir, dass das Leben in Bad Berleburg ganz anders sein wird als in Köln. In einer Großstadt lebt es sich mehr wie in einer eigenen kleinen Blase. Das ist hier ganz anders, hier kennt man sich, hat mehr soziale Kontakte in unmittelbarer Nähe und es ist alles viel persönlicher.
Eine Umstellung war es auf jeden Fall, aber wir sind sehr schnell hier angekommen und fühlen uns hier richtig wohl. Dabei waren uns unsere Familie und unsere Freunde eine große Hilfe.
Wie hat sich Bad Berleburg in der Zwischenzeit verändert/verbessert? Was wünscht ihr euch für eure Zukunft?
Bad Berleburg ist definitiv fortschrittlicher und lebendiger geworden.
Janina: Der weitere Ausbau der Fahrradwege ist uns definitiv wichtig. In Köln habe ich alles mit dem Fahrrad gemacht und hier fehlt es mir sehr, dass ich über entsprechende Fahrradwege auch mit meinen Kindern sicher überall hin gelange.
Zudem wünsche ich mir mehr Freizeitmöglichkeiten für die Kinder, wie zum Beispiel mehr Spielplätze. Das empfinde ich persönlich als Muss, gerade hier in solch einer nachhaltigen und vor allem familienfreundlichen Stadt.
Mit Janina und Sebastian Wolf, bei denen wir uns herzlich für das Interview bedanken, sprachen Sandra Janson und Tim Fuhrmann.